Was ist gutes Webdesign?
Webdesign ist wichtig. Aktuelle Studien besagen, dass online Besucher innerhalb von wenigen Sekunden entscheiden, ob sie weiter auf Ihrer Website bleiben oder sie sofort wieder verlassen.
Gutes Webdesign ist also mehr als nur Dekor. Gutes Webdesign ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Firmen-Webseite und letztendlich für das ganze Unternehmen. Wenn das Webdesign so wichtig ist, wie entscheidet man, ob das Design der eigenen Firmenwebseite hochwertig ist?
Und was ist letztendlich gutes Webdesign?
Gutes Webdesign ist benutzerfreundlich
Die klassische Designregel „form follows function“ (Die Funktion bestimmt die Form) behält auch im Bereich Webdesign ihre Gültigkeit. Jedes Element einer Internetseite sollte derart gestaltet werden, dass es nicht nur das Auge anspricht, sondern auch seine Funktion optimal erfüllt.
So sollte das Webdesign die Inhalte der Seite sinnvoll strukturieren und den Besuchern die Navigation erleichtern. Eye-tracking Studien können dabei helfen, die üblichen Grundelemente auf der Seite zweckmäßig zu positionieren, um die Navigation so intuitiv wie möglich zu gestalten. Nach dem sogenannten „F-Schema“ beginnt der Blick eines Durchschnittsusers in der linken oberen Ecke der Seite und bewegt sich horizontal zur rechten Ecke. Dann geht er zurück nach links und bewegt sich wieder nach rechts. Letztlich scannt der User die linke Seite des Bildschirms von oben nach unten. Basierend auf diesen Einsichten sollten die Grundelemente einer Webseite angeordnet werden. So findet man das Logo meistens in der oberen linken Ecke der Seite und das Navigations-Menu im oberen Bereich. Den sogenannten Hero-Shot (mit der Kernaussage) findet man generell in der Mitte.
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Die Benutzerfreundlichkeit einer Seite wird nicht nur vom Layout bestimmt. Andere graphische Elemente, wie etwa die Typographie und Farbpalette, sind genauso wichtig für eine gelungene Homepage. Beide Elemente sollten im Einklang mit der übergeordneten Corporate Identity ausgewählt werden. Dabei ist es aber auch wichtig, die richtige Schriftgröße auszuwählen und den Kontrast zwischen Text und Hintergrund zu maximieren. Da die Sehstärke der Nutzer und die Qualität der Monitore sehr stark schwanken, sollte der Unterschied zwischen Text- und Hintergrundfarbe so deutlich wie möglich sein. Das altbewährte Schwarz auf Weiß ist meistens am besten.
Auch die Organisation des Weißraums ist entscheidend, um das richtige Look and feel zu erzielen. Wenn es um Webdesign geht, ist meistens weniger wirklich mehr. Der weiße Raum bietet dem Leser die Möglichkeit, durchzuatmen und die Inhalte zu priorisieren. Außerdem wirken minimalistische Webseiten heutzutage besonders professionell und schick.
Gutes Webdesign ist technisch einwandfrei
Wenn von gutem Webdesign die Rede ist, geht es nicht nur um Ästhetik. Gutes Webdesign ist nicht nur schön, sondern auch technisch einwandfrei. Insbesondere 404-Fehler sollten vermieden und Ladezeiten verkürzt werden.
Vor allem CMS (Content-Management-Systeme) sind anfällig für 404-Fehler. Sie treten auf, wenn Seiten gelöscht oder umbenannt werden. Um die 404s zu beheben, sollten entsprechende Redirects eingerichtet werden. Es gibt aber durchaus Fälle, in denen 404-Fehlerseiten notwendig sind. Sollte zum Beispiel der Besucher einen fehlerhaften Link eingetippt haben, ist es angemessen, ihm durch eine Fehlermeldung mitzuteilen, dass die Seite, nach der er sucht, nicht existiert. In dem Fall sollte die 404-Fehlerseite den Besucher nicht verwirren oder abschrecken, sondern ihn auf den richtigen Pfad locken. Gut gestaltete Fehlerseiten motivieren den Besucher, das Gesuchte erneut zu finden. Eine klare und schlichte Struktur, eine übersichtliche Auflistung der Kategorie-Seiten und eine Suchfunktion sind nur einige Elementen, die dazu beitragen können. Auch eine amüsante Sprache kann positiv auf die Besucher wirken.
Genauso wichtig ist es, schnelle Ladezeiten zu ermöglichen. Eine aktuelle Untersuchung von der Site-Optimierung Firma Strangeloop hat gemessen, wann der durchschnittliche User das Warten aufgibt und von der Seite abspringt. Das Ergebnis lag nah, dass der Durchschnittsbesucher schon nach 3 Sekunden zurück zur Google-Suche wechselt. Somit wird klar, dass auf technischer Ebene einwandfreie Funktionalitäten wichtige Voraussetzungen für gutes Webdesign und für eine positive User-Experience sind.
Gutes Webdesign ist „responsive“
Responsive Webdesign ermöglicht das Layout einer Website so flexibel zu gestalten, dass dieses auf dem Computer-Desktop, Tablet und Smartphone eine gleichmäßige Benutzerfreundlichkeit erlaubt und der Inhalt vollständig und sofort vom User aufgenommen werden kann.
In Deutschland besitzen heutzutage 51 Prozent der Männer älter als 13 und 49 Prozent der Frauen in der gleichen Altersgruppe ein Smartphone. Laut Statistiken soll diese Zahl noch in diesem Jahr um 11,1 Prozent steigen. In einer Zeit, in der das Smartphone für viele Menschen zum ständigen Begleiter geworden ist, ist responsive Webdesign eine unentbehrliche Voraussetzung für jede moderne Webseite. Mithilfe dieser Technik passen sich Inhalts- und Navigationselemente sowie der strukturelle Aufbau der Website automatisch der Bildschirmauflösung des mobilen Endgeräts an.
Gutes Webdesign ist SEO-optimiert
Responsive Webdesign trägt nicht nur zur Benutzerfreundlichkeit bei, sondern ist auch ein wichtiger Ranking-Faktor. Google beachtet nämlich die responsive Umsetzung einer Website als Rankingkriterium. Laut Statistiken verdoppelt sich die Zahl der mobilen Suchanfragen jährlich, während die Anfragen von Desktop-Computern seit 2013 abnehmen.
Responsive Design ist aber nicht die einzige Schnittstelle zwischen Webdesign und Suchmaschinenoptimierung (SEO). In seinen Internet Search Quality Guidelines schreibt Google, dass auch die visuelle Struktur einer Seite eine große Rolle spielt. Ein wichtiger Faktor für Google beim Bewerten einer Webseite ist, ob der Hauptcontent sofort (also ohne scrollen) sichtbar ist und ob das Design einer Seite für den User hilfreich ist. Content, Weißraum, Navigationsmenü – alle Grundelemente einer Webseite sollen derart positioniert werden, dass der Erstbesucher in wenigen Sekunden verstehen kann, worum es auf der Webseite geht.
Des Weiteren ist es empfehlenswert, auf die Verwendung von JavaScript und Flash zu verzichten. Beide stellen große Herausforderungen für die Crawler dar und Flash wird von vielen mobilen Geräten nicht unterstützt.
Gutes Webdesign ist zielgruppenorientiert
Um eine gelungene Webseite zu gestalten ist es nötig, sich schon in der frühen Phase der Planung mit folgender Frage zu beschäftigen: Wer sind die Besucher meiner Webseite eigentlich?
Es gibt kaum feste Regeln, die besagen, wie gutes Webdesign aussehen sollte. Egal ob minimalistisch oder vintage – Hauptsache das Webdesign spricht die richtige Zielgruppe an. Hierfür ist es notwendig, sich im ersten Schritt mit der Zielgruppenbestimmung und –recherche zu befassen.
Grundeigenschaften wie Alter, Geschlecht und technische Fähigkeiten sollten als erstes in Betracht gezogen werden. Ältere Menschen sehen zum Beispiel oft nicht mehr optimal. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, keine zu kleine Schriftgröße auszuwählen. Außerdem interessieren sie sich eher für Seriosität und wertvolle Inhalte als für das Design einer Seite. Jüngere Menschen hingegen legen mehr Wert auf ein hochwertiges Design und modernes Look and Feel.
Demographische Eigenschaften sind aber nicht alles. Sowohl die Einstellung der Besucher als auch ihre Bedürfnisse und Erwartungen spielen eine große Rolle in der Gestaltung eines Webdesigns. Zum Beispiel wird sich eine informative Seite über eine non-profit Umweltorganisation von einem modischen Online-Shop für Frauen nicht nur im Content, sondern auch in der visuellen Gestaltung deutlich unterscheiden.
Fazit
Obwohl es allgemein gilt, dass gutes Webdesign technisch einwandfrei ist und reibungslos navigiert werden kann, können keine weiteren spezifischen Eigenschaften fest definiert werden. Im Mittelpunkt steht hingegen der User. Gutes Webdesign ist in dem Sinne benutzerfreundliches und zielgruppenorientiertes Webdesign – ein Design also, das die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer erfüllt.
Sie planen einen neuen Internetauftritt oder benötigt Ihre Website ein Redesign? Wir informieren Sie gerne in einem unverbindlichen Erstgespräch über die vielfältigen technischen und visuellen Möglichkeiten zum Thema Webdesign.
Zuletzt aktualisiert am: 30. Januar 2023 | Der Informationsdesigner – Werbeagentur Allgäu